Vorstudie
2021 untersuchte eine vom BAG finanzierte Vorstudie, ob und wie die Familienzentrierte Vernetzung in der Schweiz – vor dem Hintergrund der Frühen Hilfen in Österreich – umgesetzt werden könnte. Sie analysierte u.a. internationale Erfahrungen und bereits existierende Schweizer Netzwerke zur frühen Kindheit unter dem Aspekt der Erreichbarkeit und Unterstützung von Familien in Belastungssituationen. Zudem wurden Bedürfnisse und Erwartungen von Akteuren im Frühbereich in drei Sprachregionen und mit Unterstützung von 21 Schweizer Fachverbände im Frühbereich erfasst und verschiedene Umsetzungsmodelle der Familienzentrierten Vernetzung in der Schweiz entwickelt und diskutiert. Abschliessend formulierte die Studie Empfehlungen für die Umsetzung des Ansatzes in der Schweiz.
Pilotprojekt – Kanton Uri
Als derzeit einziges Pilotprojekt in der Schweiz verfolgt das Vorhaben «Netzwerk frühe Kindheit» im Kanton Uri explizit den Ansatz der Familienzentrierten Vernetzung. Anfang 2024 startete der Kanton Uri (in Anlehnung an die oben erwähnte Vorstudie) das vierjährige Pilotprojekt, um die Früherkennung und Begleitung belasteter Familien nach dem Vorbild der "Frühen Hilfen" aus Österreich sicherzustellen. Zentral ist dabei die Begleitung der Familien in Form einer Fallführung (Case management). Diese Begleitung geschieht ressourcenorientiert, niederschwellig sowie kostenlos und die Familien werden bei Bedarf zu bestehenden Angeboten zugeführt oder dorthin begleitet. Weitere Schwerpunkte sind die Vernetzung der Urner Akteure im Bereich der frühen Kindheit und der Ausbau ihres Früherkennungspotenzials. Ergebnisse der begleitenden Evaluation werden Ende 2026 vorliegen und auf dieser Website publiziert werden.