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Starke Familien durch Familienzentrierte Vernetzung

Die Familienzentrierte Vernetzung ermöglicht es, Bedürfnisse frühzeitig zu erkennen, gezielte Hilfen bereitzustellen und Familien zu entlasten. So wird die Gesundheit von Eltern und Kindern gestärkt – und stabile Bedingungen für ihre Entwicklung geschaffen.

Kinder benötigen von Geburt an Unterstützung und Begleitung in ihrem Entwicklungs- und Lernprozess. Dies geschieht zum grossen Teil in der Familie, wird aber auch mit Unterstützungsangeboten ausserhalb der Familie realisiert. Durch den Aufbau eines interdisziplinären Versorgungsnetzes, das sich an den Bedürfnissen der Familien orientiert, werden bestehende Lücken in der Betreuungsketten geschlossen, Belastungssituationen frühzeitig erkannt und passgenau abgefangen.

Erfolgreiches Modell aus Deutschland und Österreich

Das Konzept der Familienzentrierten Vernetzung orientiert sich an den Frühen Hilfen, die in Österreich und Deutschland bereits erfolgreich umgesetzt wurden. Die Idee: Familien mit Unterstützungswunsch sollen frühzeitig erkannt und wenn nötig individuell begleitet werden – respektvoll und auf Augenhöhe.


Mehr als reine Vernetzung

Es geht nicht nur darum, Fachpersonen im Frühbereich miteinander zu vernetzen. Um die Familienzentrierte Vernetzung erfolgreich umzusetzen und seine Wirkung zu entfalten, sind gemäss wissenschaftlichen Studien und internationalen Erfahrungen mindestens drei Kernelemente erforderlich, die auf einer ressourcenorientierten Grundhaltung aller Beteiligten basieren. 

Interprofessionelles Netzwerk mit allen Akteuren des Frühbereichs, die Angebote aus den Bereichen Gesundheit, Soziales, Bildung und Integration für werdende Eltern sowie Eltern mit Kleinkindern anbieten. Die Mitglieder erkennen belastete Familien, unterstützen sie bedarfsgerecht oder vermitteln sie – unter konsequenter Wahrung der Autonomie der Familie – an ein passendes Angebot – oder bei Bedarf an die Familienbegleitung.

Netzwerkmanagement, das den Aufbau, die Pflege und – wenn nötig – die Erweiterung des interprofessionellen Netzwerks verantwortet. Es besteht eine klare Verantwortung und Legitimität der Netzwerkkoordination, die Netzwerke rund um die Familie zu koordinieren und bei Bedarf zu erweitern.

Familienbegleitung als Dreh- und Angelpunkt einer vertieften Unterstützung. Diese kommt zum Einsatz im Falle eines unklaren oder komplexen Unterstützungsbedarfs. Sie klärt die Problemlage und den konkreten Bedarf, berät die Familien, organisiert, koordiniert Unterstützungsleistungen und begleitet – wenn nötig – auch längerfristig. Sie arbeitet ressourcenorientiert, niederschwellig, kostenlos und ist für die Familien freiwillig. 

Die ressourcenorientierte Grundhaltung stellt die Stärken und Potenziale der Familie in den Mittelpunkt. Sie ist verbunden mit einer wertschätzenden Begegnung auf Augenhöhe sowie der Anerkennung der Autonomie der Familie.

Durch die Kombination dieser drei Kernelemente werden Familien in belastenden Situationen nicht allein gelassen. Sie erhalten passgenaue Unterstützung, wodurch langfristig die Gesundheitschancen der Kinder verbessert und einschneidende behördliche Massnahmen wie Kindesschutzinterventionen verhindert werden können.